Feuergraffiti und Stromtanz

Artikel aus der Frankfurter Rundschau

Trockener Himmel, leuchtend blaue Stunden: Die Luminale ist “extrem gut gestartet”, freut sich Organisator Helmut M. Bien. 30 000 Besucher, schätzt er, schauten sich am vergangenen Wochenende die Installationen, schillernden Gebäude und leuchtenden Kunstwerke in Frankfurt und der Region an. 150 Orte gibt es noch bis Freitag zu entdecken – mit Bus-Shuttle, S-Bahn, Schiff oder zu Fuß.

Wer nicht das große Leuchten in Kirchen, Hochhäusern und Industriebauten, sondern ausgefallene Veranstaltungen sucht, wird ebenfalls fündig. Am Mittwoch zum Beispiel lässt sich in Darmstadt bei einer Organic Disco in der Centralstation gegen Stromverschwendung ökologisch korrekt antanzen: Wer zu House und Techno wippt, treibt mittels Federn unter dem Boden einen Generator an. Vorbild ist ein Club in Rotterdam, der angeblich bis zu 30 Prozent seines Energiebedarfs mittels Tanzen deckt.

Graffiti mit Licht – auch das geht. Feuertagging nennt sich ein neuartiges Verfahren, das internationale Graffitiwriting- und Street Art-Künstler am Donnerstag in Hattersheim-Okriftel vorstellen. Vor der Halle der Phrix KG inszenieren sie eine Licht-Performance, bei denen Darbietungen mit Feuer zeitgleich auf Foto und Video aufgenommen, in Zeichnungen umgesetzt, ausgedruckt und danach mit der Farbsprühdose bearbeitet werden.

Mehr als Licht gibt es in den kommenden Tagen auch bei zahlreichen Künstlergesprächen, Lesungen, Führungen und Finissage-Partys. Und wenn die Biennale der Lichtkultur in der Region am Freitag endet, gehen noch nicht alle Leuchtkörper aus. Die illuminierten Fassaden in den Kleinschen Höfen in Darmstadt beispielsweise erstrahlen noch zwei Abende länger. Und der Kohlekran am Offenbacher Hafen wird dauerhaft leuchten – als neues Wahrzeichen der Stadt. (res)

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