Archiv für April 2010

Luminale: Ateliers in neuem Licht

Jens Schader macht die Kleinschen Höfe in Darmstadt zur künstlerischen Installation.

DARMSTADT Für den Darmstädter Architekten Jens Schader ist diese Luminale nicht die erste ,,Biennale der Lichtkultur”, an der er sich beteiligt: Schon 2006 und 2008 war Schader mit Lichtinstallationen in Wiesbaden Teil des Kunstprogramms zur Frankfurter Messe ,,Light and Building”. In diesem Jahr hat er sich die Kleinschen Höfe in Darmstadt als Ort für seine Illumination ausgesucht, die am Sonntagabend zum ersten Mal gezeigt wurde.

Für den Darmstädter Architekten Jens Schader ist diese Luminale nicht die erste ,,Biennale der Lichtkultur”, an der er sich beteiligt: Schon 2006 und 2008 war Schader mit Lichtinstallationen in Wiesbaden Teil des Kunstprogramms zur Frankfurter Messe ,,Light and Building”. In diesem Jahr hat er sich die Kleinschen Höfe in Darmstadt als Ort für seine Illumination ausgesucht, die am Sonntagabend zum ersten Mal gezeigt wurde.

Der langgestreckte Teil der Kleinschen Höfe, der seit einiger Zeit Heimat für Büros und Ateliers von Künstlern und anderen Kreativen ist, inspirierte den Architekten dazu, eine ,,Passage” im Außenbereich zu schaffen: Projektionen, die den architektonischen Gesamteindruck scharf konturieren und die Fassaden neu interpretieren. Acht Diaprojektoren werfen dafür monochrome Grafiken in den Farben grün, blau und braun schmal an die Häuserwände. Manche bringen ihr Licht auch auf den Boden, sodass sich der Umriss von Häusern und Laderampe als geometrische Form abzeichnet.

Die Lichtgrafiken nehmen Elemente der Gebäude auf und entfremden sie durch Vervielfältigung. So erscheint etwa der Rampenaufstieg viele Male ineinander geschoben als ästhetische Feinheit, und eine schmucklose Außenleuchte erhält neues Gewicht. Historische Bezüge leuchten auf, wenn die in den Fünfziger Jahren an die Fassade gemalte Figur eines Malers zu sehen ist: Sie erinnert an den Ursprung der Kleinschen Höfe, an den 1890 gegründeten Handwerksbetrieb ,,Wilhelm Klein Dekorationsmaler”, der als Wilhelm Klein GmbH immer noch in Darmstadt existiert. Auch die von Jens Schader benutzte Technik der einfachen Karussell-Diaprojektoren verweist eher auf vergangene Zeiten, während die Klangcollage aus elektronischer Musik und Alltagsgeräuschen zur Untermalung seiner Szenografie zumindest zeitgenössisch anmutet, wenn nicht futuristisch.

Entlang der ,,Passage” stehen die Türen der Ateliers offen. Susanne Auslenders in Holz gearbeitete Figuren, die manchmal blumig-betörend lichte Momentaufnahmen sind, manchmal dagegen überlebensgroße Beziehungsverflechtungen zeigen, können genauso betrachtet werden wie Waltraud Zinßers Buchbinderwerkstatt ,,Vielseitig”, in der neben Fotoalben, Notizbüchern und Leporellos auch Bilder zum Thema Licht zu sehen sind. Die Buchbinderin hat Taschen mit Alltagsgegenständen bepackt und durchleuchtet diese mit Röntgenstrahlen. Während hier Strahlen, die für das menschliche Auge nicht sichtbar sind, Dinge aus dem Verborgenen zum Vorschein bringen, geht es in dem von Kindern und Jugendlichen gestalteten Raum der Kunstwerkstatt um Licht und Schatten. In Anlehnung an Christian Morgensterns Gedicht ,,Das Gruselkabinett” werfen dort in gespenstisch flackerndem Kerzenlicht surrealistisch anmutende Fantasiefiguren aus Pappmaché rätselhaft zuckende Schatten an die Wand.

Veröffentlicht: Darmstädter Echo, Autorin: Bettina Bergstedt 13.04.2010

Luminale in Darmstadt: Mit dabei die Installation “Passage” vom Architekten Jens Schader in den Kleinschen Höfen. Eine Auswahl der Aktionen in Darmstadt

Artikel auf der Website der Stadt Darmstadt – 13.04.2010

Die Kleinschen Höfe, die die Elisabethenstraße 68 mit der Hügelstraße 87 verbinden, sind Ort der Installation “Passage” des Architekten Jens Schader. Sie beginnen beim Herumlaufen zu leuchten, dazu kommen Projektionen an den Hausfassaden. Zum Licht hinzu kommen Ausstellungen und Führungen durch offene Ateliers.

Geöffnet: 16. bis 18. April von 19.30 bis 24 Uhr.
Website: www.kleinsche-hoefe.de

Artikel auf der Website der Stadt Darmstadt – 13.04.2010

Feuergraffiti und Stromtanz

Artikel aus der Frankfurter Rundschau

Trockener Himmel, leuchtend blaue Stunden: Die Luminale ist “extrem gut gestartet”, freut sich Organisator Helmut M. Bien. 30 000 Besucher, schätzt er, schauten sich am vergangenen Wochenende die Installationen, schillernden Gebäude und leuchtenden Kunstwerke in Frankfurt und der Region an. 150 Orte gibt es noch bis Freitag zu entdecken – mit Bus-Shuttle, S-Bahn, Schiff oder zu Fuß.

Wer nicht das große Leuchten in Kirchen, Hochhäusern und Industriebauten, sondern ausgefallene Veranstaltungen sucht, wird ebenfalls fündig. Am Mittwoch zum Beispiel lässt sich in Darmstadt bei einer Organic Disco in der Centralstation gegen Stromverschwendung ökologisch korrekt antanzen: Wer zu House und Techno wippt, treibt mittels Federn unter dem Boden einen Generator an. Vorbild ist ein Club in Rotterdam, der angeblich bis zu 30 Prozent seines Energiebedarfs mittels Tanzen deckt.

Graffiti mit Licht – auch das geht. Feuertagging nennt sich ein neuartiges Verfahren, das internationale Graffitiwriting- und Street Art-Künstler am Donnerstag in Hattersheim-Okriftel vorstellen. Vor der Halle der Phrix KG inszenieren sie eine Licht-Performance, bei denen Darbietungen mit Feuer zeitgleich auf Foto und Video aufgenommen, in Zeichnungen umgesetzt, ausgedruckt und danach mit der Farbsprühdose bearbeitet werden.

Mehr als Licht gibt es in den kommenden Tagen auch bei zahlreichen Künstlergesprächen, Lesungen, Führungen und Finissage-Partys. Und wenn die Biennale der Lichtkultur in der Region am Freitag endet, gehen noch nicht alle Leuchtkörper aus. Die illuminierten Fassaden in den Kleinschen Höfen in Darmstadt beispielsweise erstrahlen noch zwei Abende länger. Und der Kohlekran am Offenbacher Hafen wird dauerhaft leuchten – als neues Wahrzeichen der Stadt. (res)

Artikel aus der Frankfurter Rundschau

Lichtinstallationen: Darmstädter Künstler wollen in Kleinschen Höfen neue Kunstformen etablieren

Artikel aus HEINETROWN.de – 12.04.2010

Wenn am Sonntag ab 19 Uhr acht große Scheinwerfer die Kleinschen Höfe in der Hügelstrasse anstrahlen, gibt es auch in Darmstadt erstmals das, was in anderen Städten Luminale heisst: eine Art Innenstadt- Kunst-Fest mit geöffneten Künstler-Ateliers, Musik, Gesprächen – und eben Installationen, die ein vertrautes Quartier im Wortsinn in einem neuartigen Licht erscheinen lassen. Jens Schader, einer der drei Darmstädter Luminale-Macher: “Ich schaue mir einen Ort an und verwandle ihn in etwas Spannendes. Ich zeige den Besuchern eine ganz andere Welt.”

Uwe Wenzel, der im Quartier eine Kunstwerkstatt betreibt, sieht das Ganze seinen eigenen Worten zufolge auch unter pädagogischen Aspekten: “Jeder denkt, Mathe und Physik sind ganz wichtig. Dabei wird oft vergessen, wie wichtig es für uns Menschen ist, durch Kunst inspiriert zu werden. Hierzu bietet die Luminale eine wirklich gute Gelegenheit.”

Service:

Die Luminale in den Kleinschen Höfen:

Ausstellungseröffnung am Sonntag, 11.4., 19 Uhr

Weitere Termine am 16.4./17.4./18.4., jeweils von 19.30 bis 24 Uhr

Das komplette Programm der Luminale in Südhessen gibt es unter www.luminale.de.

Artikel aus HEINETROWN.de – 12.04.2010

>> Passage >>
Lichtinstallation Jens Schader
11. April – 18. April 2010

Passage Bild>> Passage >> Lichtinstallation der Luminale 2010

Die Kleinsche Höfe werden 2010 Ausstellungsort einer Lichtinstallation der Luminale 2010. Jens Schader ist Architekt hat bereits mehrere Projekte im Rahmen dieser international beachtenswerten Ausstellungsreihe realisiert. Er hat die Kleinschen Höfe bei der Eröffnung der “Kunstwerkstatt Kleinsche Höfe” kennengelernt. Spontan fand er diesen Ort als ideale Umgebung für seine Installation. An vier Tagen im April werden die Kleinschen Höfe in bewegte Lichtflächen getaucht werden.

Für Fotos von der Vernissage (Fotograf Markus Gensichen) und Presse-Echo bitte weiterlesen.

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